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Steuerberater-Kosten für Selbstständige – so kannst du sparen

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Franziska Nachtigall

Die Anmeldung beim Finanzamt ist erledigt, die Steuernummer liegt vor und dem Beginn deiner Arbeit als Selbstständigem oder Freiberufler steht nichts mehr im Wege. Doch womit anfangen? 

Für viele ist die Suche nach einem passenden Steuerberater der nächste Schritt. Schließlich braucht man einen Experten, um das Thema Steuern von vornherein richtig anzugehen. Oder? Sorted zeigt dir, was dir ein steuerlicher Berater an deiner Seite bringt und verrät dir, wie du die Kosten beim Steuerberater senken kannst. 

Brauche ich als Selbstständiger einen Steuerberater?

Bevor wir dir verraten, wie du Kosten beim Steuerberater senken kannst, solltest du dir zunächst überlegen, ob du überhaupt schon einen Steuerberater brauchst. 

Es stimmt: Ein Steuerberater kann ein wichtiger Partner für dein Geschäft werden. Er unterstützt dich bei deinen Steuererklärungen und -anmeldungen, übernimmt deine Buchhaltung, erstellt Jahresabschlüsse und berät dich zu alledem kompetent in Sachen Unternehmensführung. Außerdem hilft er dir, steuerlich das Bestmögliche aus deinem Business herauszuholen. 

Die Kehrseite der Medaille: Der Steuerberater kostet Geld – und häufig nicht gerade wenig. Gerade zu Beginn deiner selbstständigen Tätigkeit ist genau das allerdings oft knapp. Und auch wenn dein Geschäft wächst, werden die Ausgaben beim Steuerberater nicht geringer – im Gegenteil. 

Überlege dir, welche Aufgaben ein Steuerberater für dich übernehmen kann und welche Kosten mit diesen Leistungen auf dich zukommen. Zu den Standard-Leistungen für Selbstständige können zählen: 


  • Umsatzsteuervoranmeldungen 
  • Umsatzsteuerjahreserklärung
  • Einkommensteuererklärung
  • Einnahmenüberschussrechnung (Anlage EÜR)
  • Zusammenfassende Meldung (ZM)
  • Gewerbesteuererklärung


Zu der Erstellung deiner Steuerformulare und der pünktlichen Abgabe beim Finanzamt kommt natürlich noch die Beratung hinzu. Besonders die Anfangsphase ist oft von Unsicherheit geprägt und der Angst, etwas falsch oder zu spät einzureichen. Denn dann drohen Zuschläge. Mit dem Steuerberater gehst du also auf Nummer Sicher, zahlst jedoch auch einen hohen Preis. 

Wenn du dich mit einem Steuerberater jedoch einfach sicherer fühlst, gibt es Möglichkeiten, die Kosten in Schach zu halten.  

Steuerberater: Kosten gesetzlich festlegt

Ein Steuerberater darf seine Kosten nicht willkürlich festlegen. Denn wie hoch die Kosten beim Steuerberater ausfallen, ist gesetzlich vorgegeben. Üblicherweise werden die Leistungen mit einem monatlichen Pauschalbetrag vergütet, der im dreistelligen Bereich liegt. 

Eine Ausnahme bildet der Jahresabschluss, der getrennt berechnet wird. Hier können die Kosten schnell vierstellig werden. Zum Jahresabschluss gehören auch die Erstellung der Bilanz oder der Einnahmenüberschussrechnung und die Steuererklärungen für die verschiedenen Steuern. 


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Die Steuerberatervergütungsverordnung (kurz StBVV) legt hier einen Rahmen fest, der bestimmt, wie hoch die Steuerberaterkosten sein dürfen – es sei denn, der Steuerberater rechnet seine Leistung nach Zeit ab. 

Folgende Abrechnungsarten stehen dem Steuerberater zur Verfügung:


  • Abrechnung nach der Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV)
  • Abrechnung nach Zeitaufwand
  • Abrechnung einer pauschalen Gebühr

Die StBVV gibt zwar nicht exakt vor, wie viel der Steuerberater für einzelne Tätigkeiten verlangen darf, legt aber Vorgaben fest, an die sich die Kanzleien halten müssen. Damit wird dem Berater ein Ermessensspielraum gelassen – abhängig vom Bearbeitungsaufwand für den einzelnen Fall. 

Basis der Gebühren ist der Gegenstandswert, um den es geht. Dieser entspricht deinem Jahresumsatz. Die Gebühr für die übernommenen Tätigkeiten liegt im Ermessen des Steuerberaters. Ihm stehen nach der Vergütungsverordnung Faktoren von 1 bis 10 zur Verfügung. Die StBVV legt in verschiedenen Tabellen wie etwa zur Buchführung oder dem Abschluss einen Maximalbetrag fest. Die Gebührentabellen findest du hier. 

Steuerberater-Kosten – mit Pauschalen arbeiten

Die komplette Kostenübersicht behältst du, wenn du mit deinem Steuerberater eine Pauschale für gewisse Tätigkeiten vereinbarst. Dies erlaubt die Vergütungsverordnung. Allerdings muss schriftlich festgehalten werden, für welche Aufgaben welche Pauschale gilt. 

Steuerberatungskosten in der Steuererklärung absetzen

Gute Nachrichten für alle Selbstständigen: Deine Steuerberatungskosten kannst du zum Teil ganz einfach absetzen und die Ausgaben zur Ermittlung der eigenen Einkünfte geltend machen. 

Als Steuerberatungskosten zählen sowohl die professionelle Unterstützung durch einen Steuerberater als auch Online-Softwares oder PC-Programme, die dir beim Erledigen deiner Steuern helfen. Auch Fachliteratur kannst du als Steuerberatungskosten geltend machen. 

Wie das genau funktioniert und und welche Leistungen sich nicht absetzen lassen, zeigen wir dir im Folgenden. 

Abzugsfähige Steuerberater-Kosten

Allgemein gilt: Kosten, die bei der Ermittlung deiner Einkünfte entstehen, kannst du als Werbungskosten oder Betriebsausgaben absetzen. Das kommt jeweils auf die Kostenart an. Selbstständige und Freiberufler können zum Beispiel die Erstellungskosten folgender Formulare absetzen: 


  • Anlage N (Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit): Jeder Steuerzahler, der Einkommen aus nichtselbstständiger Arbeit und eine Lohnsteuerkarte hat, muss die Anlage N ausfüllen.
  • Anlage V (Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung): Hast du Grundbesitz und Teile deines Grundbesitzes vermietet bzw. bist an Grundstücksbemeinschaften beteiligt, musst du deiner Steuererklärung die Anlage V zufügen. 
  • Anlage S (Einkünfte aus selbstständiger Arbeit): Warst du im Veranlagungsjahr freiberuflich tätig oder hattest die Absicht, dich als Freiberufler selbstständig zu machen, kannst du deine somit entstandenen Aufwendungen hier geltend machen.

Hinzu kommt die Beantwortung einkunftsbezogener Fragen sowie die Ermittlung der erzielten Einnahmen oder geleisteten Ausgaben bei Gewinneinkünften. Ebenso lassen sich Ausgaben für die Unterstützung bei der Buchführung, bei Bilanzen und der Einnahmenüberschussrechnung absetzen.

Nichtabzugsfähige Steuerberater-Kosten

Doch nicht alles kannst du so einfach absetzen. So ist die Unterstützung beim Ausfüllen des Mantelbogens der Steuererklärung nicht abzugsfähig, ebenso bei der Anlage „Kind“. Auch der Bereich der privaten Lebensführung muss herausgenommen werden:


  • Sonderausgaben
  • außergewöhnliche Belastungen
  • Einkommensteuertarife
  • Kinderbetreuung
  • Kindergeld
  • Eigenheimzulage

Auch sind die Erbschaftssteuer und Schenkungssteuer nicht abzugsfähig. Bei diesen Fragen hilft dir ein Steuerberater gern weiter und unterstützt dich dabei, die Steuererklärung richtig auszufüllen.

Steuerberatungskosten mit Software-Lösungen senken

Wie erwähnt, kannst du auch Online-Lösungen absetzen, mit denen du deine Steuerformulare erstellen und teilweise sogar direkt ans Finanzamt übermitteln kannst. Der Trend zur digitalen Steuerberatung ist besonders bei Selbstständigen klar erkennbar. Ein Treiber dafür ist natürlich der hohe Preis, den Selbstständige schwer stemmen können oder wollen. Aber es gibt auch andere Vorteile, zum Beispiel, dass du deine komplette Buchhaltung papierlos vorbereiten kannst. 

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Heute gibt es verschiedene Alternativlösungen zur klassischen analogen Steuerberatung. Mit Online-Steuersoftwares etwa können oft auch Laien ohne Vorkenntnisse ihre Steuern selbst erledigen. Die Anbindung an zertifizierte Steuerbüros bietet dabei die Sicherheit der klassischen Beratung, aber ohne fixe Kosten. 

Wir machen keine Steuerberatung. Wende dich bitte an einen Steuerberater, um eine genaue Auskunft zu deinem speziellen Fall zu erhalten. Du kannst jederzeit einen Steuerberater über Sorted anfragen. Alle Angaben ohne Gewähr.